Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat eine Meldepflicht für Corona-Infektionen bei Haustieren auf den Weg gebracht. Die entsprechende Verordnung solle am 4. Juli in den Bundesrat kommen, sagte Klöckner am Dienstag in Berlin.
Ziel der Meldepflicht sei, weitere Informationen zur Infektion mit dem Coronavirus und zur Ausbreitung zu bekommen. Weltweit gibt es laut Klöckner aktuell lediglich 15 gemeldete Infektionen mit dem Coronavirus bei gehaltenen Tieren.
Meldepflicht von wissenschaftlicher Bedeutung
Klöckner sagte, die Meldepflicht sei auch international von großer Bedeutung für die Wissenschaft, um Informationen zu Übertragung, Vorkommen und Ausbreitung des Coronavirus zu erhalten. „Für die Prävention und eine frühzeitige Bekämpfung des Virus ist das unerlässliche Voraussetzung.“ Es bestehe aber keine Pflicht, Haustiere testen zu lassen – der Test sei nur sinnvoll bei klinischen Symptomen der Tiere.
Der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Thomas Mettenleiter, sagte, die Meldepflicht für Infektionen werde von seinem Institut mit einem Forschungsprogramm verknüpft. Dabei sollten gefundene Viren genauer auf ihre Genetik überprüft werden, auch die Empfänglichkeit von Tieren für das Coronavirus werde getestet.
Bei Infektion sollen Haustiere in Quarantäne
Wie Mettenleiter sagte, gelten bei erkrankten Haustieren ähnliche Gebote wie bei Menschen. Sollte etwa eine Katze am Coronavirus erkrankt sein, stelle sich die Frage, ob sie womöglich in Quarantäne gehalten werden könne. Wie bei Menschen gelte zudem, dass im Fall einer Infektion Abstandhalten nötig sei.dpa/Carsten Koall/dpabild Julia Klöckner (CDU), Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft.
Mettenleiter räumte ein, dass eine Erkrankung der Haustiere nicht leicht zu erkennen sei. So sei ein Unterschied zum normalen Katzenschnupfen nicht feststellbar. Allerdings könne das Coronavirus auch bei Katzen zu Atemnot führen. Außerdem gebe es Hinweise, dass Katzen den Erreger über ihren Kot ausschieden.
Hunde zeigten hingegen keinerlei Symptome. Mettenleiter sagte, Hunde schienen auch weniger empfänglich für das Coronavirus zu sein. Mäuse und Ratten seien gar nicht infizierbar.