Sechs Regeln für die Ernährung bei Rheuma

Die Ernährung ist eine wichtige Ergänzung zur medikamentösen Rheumatherapie. Wer sich abwechslungsreich ernährt und einige Regeln beachtet, der kann den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen.

Rheumatische Beschwerden wie Schwellungen, Übererwärmung und Schmerzen lassen sich durch eine geeignete Ernährung lindern. Dies haben Forscher in Studien belegt. So kann durch eine vegetarischeErnährungsweise nach etwa drei Monaten eine Verbesserung der Beschwerden erzielt werden, die sich im Verlauf von zwölf Monaten noch steigern lässt. Doch wie sieht eine “Rheumadiät” aus?

Regel Nr. 1: Wenig Arachidonsäure aufnehmen!

Arachidonsäure ist eine Fettsäure, aus welcher der menschliche Körper Entzündungsfaktoren bildet, die sogenannten Eicosanoide. Je weniger Arachidonsäure die Nahrung enthält, desto weniger Entzündungsfaktoren können gebildet werden. Daher sollten Rheuma-Patienten bei ihrer Ernährung darauf achten, möglichst wenig dieser Fettsäure aufzunehmen. Besonders reich an Arachidonsäure sind beispielsweise Schweineschmalz, Schweineleber oder Eigelb.

Regel Nr. 2: Weniger Fleisch!

Aus Regel 1 folgt auch Regel 2. Denn Arachidonsäure kommt vor allem in tierischen Nahrungsmitteln vor. Daher sollte der Verzehr vor allem von fettreichen Fleisch- oder Wurstwaren deutlich eingeschränkt werden.

Regel Nr. 3: Essen Sie mehr Fisch!

Nicht alle tierischen Fette sind schädlich: Die so genannten Omega-3-Fettsäuren vermindern die Umwandlung der Arachidonsäure in die entzündungsauslösenden Stoffe. Der regelmäßige Verzehr von Fisch – vor allem Kaltwasserfisch – wirkt sich günstig auf das Krankheitsbild aus. Besonders reich an Omega-3-Fettsäuren sind Hering, Lachs oder Forelle. Wer keinen Fisch mag, der kann auch auf Fischöl-Kapseln zurückgreifen.

Regel Nr. 4: Obst und Gemüse vor!

In Obst und Gemüse sind zahlreiche Vitamine und Spurenelemente enthalten. Einige davon haben eine antioxidative Wirkung, das heißt, sie können Sauerstoffradikale abfangen. Diese stehen im Verdacht, an der Gelenkschädigung bei rheumatischen Erkrankungen beteiligt zu sein. Daher sollten Rheumatiker bei der Ernährung auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin E und C sowie dem Spurenelement Selen achten. Die empfohlene Tagesdosis liegt für Rheuma-Patienten aber über der für Gesunde: das bedeutet für Vitamin E bis zu 400 mg pro Tag (statt 14-15 mg), bei Vitamin C sind es 200 mg (statt 100 mg) und bei Selen ergibt sich ein Tagesbedarf von 0,1-0,2 mg (statt 0,05-0,1 mg).

Die beste Wirkung wird erzielt, wenn die Vitamine zusammen aufgenommen werden, am besten durch den Verzehr pflanzlicher Lebensmittel. Nur in wenigen Ausnahmefällen sollte dabei auf Nahrungsergänzungsmittelzurückgegriffen werden, besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt. Gute Selenquellen sind beispielsweise Nüsse, besonders reich an Vitamin C sind Zitrusfrüchte, Paprika oder Broccoli und im Winter die heimischen Kohlsorten. Gute Vitamin-E-Lieferanten sind Pflanzenöle wie Sonnenblumen-, Walnuss- oder Maiskeimöl. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für einen ausgewogenen Speiseplan, fünfmal am Tag Obst und Gemüse zu essen.

Regel Nr. 5: Auf Alkohol und Nikotin verzichten!

Rauchen steigert das Risiko deutlich, eine rheumatische Erkrankung zu entwickeln. Darüber hinaus benötigen Raucher größere Mengen an Antirheumatika, um ihre Erkrankung zu behandeln. Daher sollten Rheumatiker auf den Zigarettenkonsum verzichten. Auch bei alkoholischen Getränken sollte Zurückhaltung geübt werden. Dies gilt vor allem für Patienten, die ihr Rheuma mit Medikamenten behandeln.

Regel Nr. 6: Pfunde reduzieren!

Eine Umstellung der Ernährung ist nicht nur wichtig, um beispielsweise die Arachidonsäureaufnahme zu reduzieren. Es gilt darüber hinaus, bestehendes Übergewicht dauerhaft zu senken. Weniger Pfunde auf den Rippen bedeutet auch weniger Belastung für die schmerzenden Gelenke.

Fazit zur Ernährung bei Rheuma

Für Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen wäre somit eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse optimal. Auch fettreduzierte Milchprodukte gehören täglich auf den Speiseplan. Fette Fleisch- und Wurstwaren sollten hingegen nur selten oder nie gegessen werden, wohingegen Seefisch zweimal wöchentlich aufgetischt werden darf. Tabu sind auch Alkohol und Nikotin. Durch diese Ernährungsumstellung können Patienten ihre medikamentöse Therapie unterstützen und den Langzeitverlauf ihrer Erkrankung verbessern. Wichtig dabei ist, dass die Ernährung an den individuellen Lebensstil angepasst ist, sich abwechslungsreich gestaltet und alle wichtigen Nährstoffe enthält. Denn nur wenn eine Ernährungsumstellung auch Spaß macht und schmeckt, bleibt man auch dabei und das ist entscheidend für den Erfolg.

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